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4/21/2010

Jahr 2003 Teil 1. Michael Jackson, seine letzten Jahre


2003 Teil 1

Am 6. Februar 2003 wurde in USA die Sendung "Living with Michael Jackson" ausgestrahlt, die ausserdem weltweit an Hunderte TV-Stationen verkauft wurde. In dieser TV-Dokumentation gewann Martin Bashir offensichtlich Jacksons Vertrauen so sehr, dass dieser ihm sogar seinen Lieblingsbaum zeigte, auf dem er gerne herumkletterte oder Lieder schrieb.
Michael erklärte öffentlich, dass er sich im Herzen als die Märchenfigur Peter Pan fühle, der nie erwachsen werden will. Mit kindlicher Naivität erklärte Jackson selbst, er schlafe regelmässig mit Kindern in einem Zimmer, allerdings in einer "nicht-sexuellen Art und Weise". "Very charming, very sweet", schwärmte Michael.


Später versuchte Michael den Imageschaden, der durch seine zweideutigen Äusserungen entstanden war, wieder zu beheben: Bashirs Film sei "schrecklich und unfair", der Journalist habe sein Vertrauen missbraucht. Wenig später strahlte der US-Fernsehsender Fox eine zweistündige Dokumentation The Michael Jackson Interview: The Footage You Were Never Meant to See aus, die Jackson selbst als eine Art Antwort auf Bashirs Film in Auftrag gegeben hatte. Erst am Todestag von Michael Jackson erklärte Martin Bashir in seiner eigenen Sendung "Nightline" auf ABC, dass er niemals an kriminelle Handlungen von Michael Jackson geglaubt hatte.

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Der kalifornische Schönheitschirurg Wallace Goodstein sprach mit dem "Spiegel" über Michael Jackson. Nein, er selber durfte bei dem Superstar keine Schönheitsoperationen vornehmen, war aber derjenige, der behauptete, Michael hätte sich 50 Mal operieren lassen. Allerdings hatte Goodstein Anfang der neunziger Jahre eine Praxis mit Dr. Steven Hoefflin, dem Chefoperateur von Michael, und wusste, dass der Sänger alle 8 Wochen in die Praxis kam. Sein Kommentar zu Michaels Aussehen: "Niemand sieht nach nur zwei Eingriffen so aus. Das würde auch der übelste Metzger meiner Zunft nicht hinbekommen."

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Und es folgten weitere negative Gerüchte. Im April 2003 publizierte Maureen Orth im "Vanity Fair" einen Artikel voll Spekulationen und Vernichtungen. Sie kam richtig in Rage, als sie diese "Offenbarungen" niederschrieb:

- Michael Jackson reiste in die Schweiz, um ein Voodoo-Ritual abzuhalten. Die Zeremonie fände eigentlich bereits drei Jahre früher statt, doch Maureen Orth schien glücklich darüber zu sein, sie nun richtig schmackhaft beschreiben zu können. Ein Voodoopriester soll Michael also versprochen haben, 25 Menschen auf einer "Feindes-Liste" Jacksons sterben zu lassen. Neben Steven Spielberg soll auch der Name des Musik-Moguls David Geffen auf der Liste gestanden haben. Während der Zeremonie soll Jackson in Blut von 42 Kühe gebadet haben, danach habe Jacksons damaliger Geschäftsberater 150.000 Dollar an einen Voodoopriester namens Baba im afrikanischen Mali überwiesen. Und es gäbe noch einen anderen Voodoopriester und eine mysteriöse Ägyptische Frau, die von Michael Beträge in Millionenhöhe bekommen hätten.

- Ausserdem beschrieb Maureen Orth Jacksons Erscheinung bei der Gerichtsverhandlung in Santa Maria (noch vor der Millionenklage von Marcel Avram, s. Jahr 2002) als einsilbig, benebelt und verwirrt. Seine Nasenspitze soll durch Prothese ersetzt gewesen sein und man würde glauben, Michael könne im Stehen einschlafen.

- Die Autorin beschrieb auch Michaels monatlichen Budget, der auch eine Rechnung von Beverly Hills – Apotheke über 10 Tausend Dollar beinhaltete.

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April 2003. Michael Jackson wurde am 13. April in den österreichischen Ischgl bei der Workshop-Reihe "Message From The Mountains" erwartet. Mit einem Vortrag und einem anschliessenden Open-Air-Konzert wollte er für ein Kinderhilfsprojekt werben. Ein Jahr zuvor war es Bill Clinton, der bei dieser wichtigen Veranstaltung eine Rede hielt. Doch einen Michael Jackson zu verpflichten, bedeutete seit einigen Zeiten ein Risiko. Michael sagte die Veranstaltung ab.

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Die Schauspielerin, Sängerin und Schönheitsoperationen- Quinn Cher äusserte sich sehr negativ über Michael Jackson (Quelle: MTV): "Mir ist egal, was er mit seinem Gesicht anstellt, von mir aus kann er es sich ausradieren lassen. Aber ich kann es nicht ausstehen, wie er mit seinen Kindern umgeht. Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen Kindern das anzutun, was er macht. Als ich die letzte Doku über ihn gesehen habe, dachte ich, der Kerl hat einfach einen Riesen-Knall. Er sollte keine Kinder haben. Als ein Künstler kann ich nichts gegen seine Musik einwenden, er war immer brillant. Aber jetzt würde ich nichts mehr von ihm kaufen."

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Nun wurde auch über innige Freundschaft zwischen Michael Jackson und Prinzessin Diana bekannt. Sechs Jahre nach Dianas Tod gab es immer noch Klatsch und Gerüchte. Es hiess, dass Michael und Prinzessin Di einander öfters angerufen und stundenlang telefoniert hätten. Als Beweis für diese als auch für andere "prominente Freundschaften", die Michael zuvor auf Video festhielt, gab er die Videos nun an US-Sender Fox weiter. Warum hätte Michael das tun sollen? Um sich nach Bashirs Doku zu rehabilitieren. Die Filme über sein gutes Verhältnis zu anderen Prominenten sollten helfen, sein Image zu verbessern.

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Mai 2003. Lisa-Marie Presley, die einzige Tochter von Rock´n Roll - Legende Elvis und die erste Frau von Michael Jackson brachte mit 35 Jahren ihr erstes Album To whom it may concern heraus. Die Songs zu schreiben, soll eine Art Therapie für Lisa-Marie gewesen sein. Darin verarbeitete sie ihre Familiengeschichte und ihre kurze Ehe mit Michael.

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Am 21. Mai hätte Michael zu einer Gerichtsanhörung in einem Copyright-Verfahren in Indianapolis (US-Bundesstaat Indiana) erscheinen sollen. Doch er kam nicht. Jackson hätte eine plötzliche körperliche Schwäche, Schwindelgefühle und Austrocknungserscheinungen, hiess es im schriftlichen Arzt-Attest.

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Ein Jahr zuvor verfolgte der King of Pop die Flutkatastrophe in Deutschland von Amerika aus und entschloss sich spontan, eine von den Fluten betroffene Familie zu sich auf seine Neverland Ranch einzuladen. Nun war es soweit. Ein Kamerateam des SachsenSpiegels durfte bei dieser Ferienreise exklusiv dabei sein. Der Dokumentarfilm, der daraus entstanden war, hiess "Ferien mit Michael Jackson - Die Traumreise der Familie Wolf".

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Trotz dass Michael Jackson selbst von den Absatzproblemen der US-Musikindustrie betroffen war, machte er sich für einen milden Umgang mit Internet-Musikpiraten stark: "Ich bin sprachlos angesichts des Vorschlags, zumeist jugendliche Musikfans ins Gefängnis zu stecken, nur weil sie Musik aus dem Internet heruntergeladen haben. Es ist zwar falsch, Musik illegal herunterzuladen, doch das Gefängnis kann darauf nicht die Antwort sein", behauptete Michael.

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Brauchte Michael Taschengeld? Jedenfalls lud er nun 250 Fans ein, einen Tag auf seiner Neverland-Ranch zu verbringen. Aber nicht umsonst. Schlappe 5.000 Dollar verlangte Michael für den Eintritt. Allerdings konnten Gäste mit Geschenken, einem "üppigen" Essen und freiem Zugang zu Jacksons Vergnügungspark, Zoo und Kino rechnen, versprach die Einladung. Immerhin sollten 1.000 Dollar vom Ticketpreis für wohltätige Zwecke gespendet werden.

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Und schon wieder ein Gerichtsprozess. Diesmal forderte Michael Tantiemen für die Neuveröffentlichungen der Songs ein, die er vor 1979 allein oder mit seinen Brüdern in der Gruppe Jackson Five aufnahm. Das Gericht wies seine Millionenklage ab.



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