2003 Teil 2
Am Dienstagmorgen, den 18. November 2003 traf die Polizei mit 80 Dienstfahrzeugen in Neverland ein. 70 Polizisten durchsuchten die Ranch. Die Hausdurchsuchung wurde angeordnet, weil ein dreizehnjähriges Kind, der krebskranke Gavin Arvizo, der sich an Jackson in der Skandal-Dokumentation von Martin Bashir vertraulich anlehnte, den King of Pop wegen sexueller Belästigung verklagt hatte. Jackson war zum Zeitpunkt der Durchsuchungen nicht in Neverland, er befand sich in Las Vegas, seine Kinder waren bei ihm. War der Zeitpunkt ein Zufall oder geplant? Denn gerade am Tag der Hausdurchsuchung veröffentlichte das Label Epic Records in den USA eine Sammlung von Jacksons grössten Hits "Number Ones". Auch Jacksons Vater Joe betonte, es sei doch schon "verrückt, dass ausgerechnet am Tag, an dem Michaels neues Single erscheinen sollte, 70 Polizisten die Ranch verwüsteten."
Bei der Durchsuchung wurde angeblich Material gefunden, das den Popstar mit dem 13-jährigen Buben in Zusammenhang brachte, den er sexuell missbraucht haben soll. So sollen Liebesbriefe und Gedichte an Gavin, Videos und Fotos beschlagnahmt worden sein. Einen Tag später wurde gegen Jackson ein Haftbefehl erlassen. Der Aufforderung, sich zu stellen, kam Michael am 20. November 2003 nach.
Der King of Pop landete aus Las Vegas kommend am Flughafen von Santa Barbara. Gleich nach der Landung wurde er festgenommen. Staatsanwalt Tom Sneddon war am Flughafen. Der mit dem Fall betraute Sheriff Jim Anderson bestätigte: "Michael Jackson wurde um 12:05 pm (21:05 MEZ) am Flughafen von Santa Barbara festgenommen. Er wird jetzt in das Hauptgefängnis der County gebracht, wo sein Fall bearbeitet wird."
Laut Polizei zeigte sich Jackson kooperativ. Der Popstar wurde in einem schwarzen SUV zum Gefängnis gefahren. Er war in Handschellen als er durch einen Hintereingang in die kalifornische Polizeiwache in Santa Barbara geführt wurde.
Sein Aufenthalt bei der Polizei betrug etwa 30 Minuten und diente der Feststellung seiner Identität. Er musste seinen Reisepass aushändigen. Ein Hinweis, dass die Polizei vermutete, er könnte versuchen, das Land zu verlassen. Seine Fingerabdrücke wurden genommen, er wurde gemessen und gewogen (Jackson war nur 54 kg schwer!), Fotos wurden gemacht. Noch am selben Tag veröffentlichte die Polizei auf ihrer Website das Foto von Jackson.
Kurz nach seiner Festnahme war Jackson gegen Kaution wieder freigelassen worden. Der Musiker lächelte und zeigte das Victory-Zeichen. Jacksons Anwalt Mark Geragos teilte kurz nach der Festnahme mit, dass der Popstar die geforderte Kaution in Höhe von drei Millionen Dollar gezahlt habe.
Jackson flog danach sofort wieder mit seinem Privatjet nach Las Vegas zurück.
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Nach dem Aufruf von Staatsanwalt Thomas Sneddon Mitte November sind tausende Anrufe mit Hinweisen auf weitere Verdachtsfälle gegen den 45-jährigen Popstar eingegangen. Ungefähr 100 Hinweise sind ernst zu nehmend eingestuft worden.
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Während dessen eröffnete Michael Jackson eine eigene Internetseite www.mjnews.us, auf der er sich in einem Brief direkt an seine Fans wendete und sich gegen die Anschuldigung, Kinder missbraucht zu haben, wehrte. Der Brief endete mit den Worten "God Bless you" (Gott schütze euch) und war mit Jacksons Unterschrift signiert.
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Angesichts des Medienaufgebots warnte der Bürgerrechtler Jesse Jackson vor Vorverurteilungen. "Michael verdient einen fairen Prozess, die Redaktionen müssen objektiv bleiben, und das weltweite Publikum darf nicht zu einem vorschnellen Urteil kommen", sagte er. Der Prozess müsse "in einem Gerichtshof" stattfinden, "nicht in den Medien".
Michael Jacksons Mutter Catherine mutmaßte über eine gezielte Aktion gegen den Sänger: "Es gibt zweierlei Auslegungen von Gesetzen in diesem Land. Eine für Weisse und eine für Schwarze. Ich mache mir darüber Gedanken, ob ihm irgendjemand eine Falle gestellt haben könnte und gefälschte Beweise in seinem Haus versteckt hat."
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Trotz dass Michaels neues Album "Number Ones" herausgebracht wurde, boykottierten die meisten Radiosender den King of Pop, was eigentlich einer klaren Verurteilung glich.
Andererseits war klar, dass es für den Staatsanwalt Tom Sneddon schwer sein würde, einen Fall vor Gericht zu gewinnen, der sich nur auf die Zeugenaussage eines einzigen Kindes stütze, noch dazu eines Kindes mit Gesundheitsproblemen und Familienproblemen. Zu diesem Zeitpunkt verlangte der Vater von Gavin vor Gericht das Sorgerrecht für das Kind und behauptete, dass die Mutter von Gavin nicht zurechnungsfähig sei. Die geschiedene Frau "befindet sich in einer psychiatrischen Anstalt und leidet unter Psychosen", erklärte Russel Halpern, der Anwalt des Vaters.
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Einen Monat nach seiner vorübergehenden Festnahme hat die Bezirksstaatsanwaltschaft in Santa Barbara die Anklageschrift gegen den Popstar eingereicht. Am 18. Dezember wurde gegen ihn formell Anklage in neun Fällen erhoben. Bei einer Verurteilung drohten ihm mehr als 20 Jahre Haft. Seinen Reisepass erhielt Michael aber zurück, damit er über Weihnachten nach Grossbritannien reisen konnte. Doch er blieb in USA. Am ersten Weihnachtsfeiertag hatten Jackson und CBS-Moderator Ed Bradley ein Interview in einem Hotel in Los Angeles aufgezeichnet:
"Ich habe mit dem Kind nicht in einem Bett geschlafen. Selbst wenn ich es getan hätte, wäre es okay. Ich habe auf dem Fussboden geschlafen. Ich habe dem Kind das Bett überlassen. Mit einem Kind in einem Bett zu schlafen ist nur dann ein Problem, wenn man pädophil ist oder Jack the Ripper", sagte der Sänger. "Das bin ich nicht".
Jackson warf der Polizei vor, mit der Durchsuchung seiner Neverland-Ranch seine Privatsphäre verletzt zu haben: "Es ist jetzt nur noch ein Haus, es ist kein Heim mehr. Ich werde es nur noch besuchen."
Ausserdem behauptete Michael in diesem Interview, dass er bei seiner Verhaftung im November von der Polizei misshandelt worden wäre. Die Polizisten hätten ihm eine Schulter ausgerenkt und mit zu fest gezogenen Handschellen einen Bluterguss an seinem linken Arm verursacht. 45 Minuten lang sei er auf einer mit Fäkalien übersäten Toilette eingesperrt und verhöhnt worden.
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Die Polizei wies diese Vorwürfe entschieden zurück und drohte Jackson, ihn auch noch wegen Verleumdung zu verklagen. "Mister Jackson hat seine Glaubwürdigkeit ernsthaft untergraben", sagte Sheriff Jim Anderson bei einer Pressekonferenz in Santa Barbara.
Laut Polizei wurde Jackson bei seiner vorübergehenden Verhaftung am 20. November freundlich, korrekt und genau nach den Dienstvorschriften behandelt worden. Zudem wurde als Beweis ein Audioband abgespielt, auf dem mutmasslich Michael Jackson auf Nachfrage eines Polizisten sagt, es gehe ihm "wunderbar" und hätte dabei fröhlich gesungen und gepfiffen. Ja, er wäre 15 Minuten auf der Toilette, jedoch auf eigenen Wunsch. Und ja, er wäre eingesperrt, so wie es die Vorschriften verlangten. Die Toilette wäre ganz sauber gewesen. Und wäre sein Arm tatsächlich ausgekugelt gewesen, hätte er nicht beim Verlassen des Polizeipostens mit beiden Armen winken und das Victory- Zeichen machen können.
Wer für diese Geschichte verantwortlich war, wusste die Presse auch schon. Die "New York Times" und andere seriöse US-Zeitungen berichteten, dass die Gruppe "Nation of Islam", die für Jacksons Sicherheit zuständig waren, starken Einfluss auf Medien-, Geschäfts- und sogar juristische Entscheidungen Michael Jacksons ausübte.
ooo...was für behinderte leute hoffentlich verrecken diee ey:@ wie können die nur mit michael sowas machen er war so toll jeder sollte das wissen:(
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