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10/08/2011

Prozess gegen Murray. 2 Woche. Wochenrückblick



Diese Woche wurden Fotos von Michael Jacksons Schlafzimmer gezeigt. Die Ermittlerin gab zu, Fehler gemacht zu haben und die Geschworenen durften die Aussage von Murray hören.

So sah das Schlafzimmer von Michael Jackson aus: Am weiss überzogenen Bett liegt eine Kinder-Puppe mit blondem, langen Haar und einem gelblichen Hosenanzug. Daneben: ein schwarzer CD-Player und eine CD. Rundherum sind drapierte Polstersessel. Auf dem Nachtkästchen stehen viele Medikamente. Gezeigt wurden auch Babyfotos, die im Zimmer hängen. Darauf zu sehen sind nicht die eigenen Kinder von Jackson. Auf einem grösseren Poster stehen die Worte "Sweet baby".

Die Ermittlerin Elissa Fleak, die nach Jacksons Tod in dessen Schlafzimmer Beweismittel einsammelte, räumte vor Gericht ein, dabei Fehler begangen zu haben. Im Kreuzverhör der Verteidiger von Michael Jacksons Leibarzt gestand die Ermittlerin, Fingerabdrücke übersehen zu haben. Ausserdem räumte sie ein, es verabsäumt zu haben, den Inhalt einer Flasche am Bett des Sängers auf Medikamentenspuren zu testen. Elissa Fleak erklärte während einer Befragung durch die Verteidigung am Donnerstag, in dem Raum seien Dinge verändert worden. Sie habe jedoch versucht, so akkurat wie möglich zu arbeiten. Interessant: Fleak soll den Fund einer Flasche Propofol erst im März 2011 dokumentiert haben, fast zwei Jahre nach dem Tod des Sängers.

Stark Propofolabhängig

 Vor den Augen der Juroren hatten die Staatsanwälte am Mittwoch Dutzende Arzneiflaschen und medizinische Behälter aufgestapelt, die die Ermittler in Jacksons Schlafzimmer entdeckt hatten.

Dan Anderson, ein Toxikologe der Gerichtsmedizin, sagte, er habe in Jacksons Blut, Urin und Leber das Betäubungsmittel Propofol gefunden. Ausserdem seien Lidocain und Lorazepam entdeckt worden, Beruhigungsmittel, die der angeklagte Murray nach eigenen Angaben Jackson gab, bevor er ihm Propofol injizierte.

Am Dienstag hat der Apotheker Tim Lopez vor dem Gericht ausgesagt, dass Conrad Murray, Jacksons Leibarzt, bei ihm ungewöhnlich viel Propofol bestellt habe.

Nicole Alvarez, die mit Murray einen zweijährigen Sohn hat, bestätigte am Dienstag vor Gericht, dass sie in den Wochen vor Jacksons Tod in ihrer Wohnung Pakete für den Arzt in Empfang genommen hatte. Sie beteuerte, dass sie nichts über den Inhalt wusste.  "Ich ging davon aus, dass es sich um Medikamente handelte", so Alvarez. Apotheker Tim Lopez bestätigte diverse Propofol-Lieferungen.  Insgesamt waren es 15 Liter Narkosemittel.

Murrays Aussage bei der Polizei wurde am Freitag vor Gericht erstmals öffentlich abgespielt. Die Nacht vor seinem Tod habe Jackson nicht schlafen können, sagte Murray der Polizei. Er habe ihm vergeblich andere Schlafmittel verabreicht, in den Morgenstunden habe ihm Jackson dann gesagt: "Ich muss schlafen, Dr. Conrad (...). Sie wissen, ich kann nicht funktionieren, wenn ich keinen Schlaf bekomme." Jackson habe dann um seine "Milch" gebeten, so habe er Propofol genannt. "Bitte, bitte, geben Sie mir etwas Milch, damit ich schlafen kann." Gegen 10.40 Uhr morgens habe er ihm dann 25 Milligramm Propofol gespritzt. Nach den Angaben, die Murray bei der Polizei machte, war Jackson schwer von Propofol abhängig, kannte die Dosierungen und spritzte sich das Medikament auch immer wieder selbst. Jackson habe ihm gesagt, dass seine Vorgänger als Leibärzte ihm mit Propofol schon 15 bis 18 Stunden Schlaf am Stück ermöglicht hätten, sagte Murray. In der Befragung wurde deutlich, dass die Ermittler nichts über das Propofol wussten, bevor Murray es erwähnte. Als Murray ihnen sagte, Jackson habe „seine Milch“ verlangt, fragte der Beamte: „Warme Milch?“ Nein, antwortete der Arzt und beschrieb dann das Mittel.




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