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4/07/2010

Dr. Murray hat gelogen


Also, die gestrige Gerichtsverhandlung ist vorbei. Was haben wir uns davon versprochen? Die Gerechtigkeit für Michael? Sicher. Dass Dr. Murray hinter Gitter landet? Wäre schön. Dass Dr. Murray seine Lizenz verliert? Mindestens. Was haben wir bekommen? Gar nichts.


Erinnern wir uns an den Fall Kennedy. Wie lange hat es gedauert, bis man wusste, wer Kennedy ermordet hat und warum? Eben.
Was die Verteidigungsstrategie von Dr. Murray betrifft, so habe ich aus Neugier die Situation nachgespielt:

Ich liege auf dem Bett. Neben mir auf dem Nachtisch sind: ein Fläschchen mit Wasser (anstatt Propofol) und eine Plastikspritze aus dem Doktorspiel meines Sohnes. Ich tue mal so, als wäre ich in einem tiefen Narkose-Schlaf. Als der Arzt das Schlafzimmer verliess, wie lange hat Michael danach noch geschlafen? Ich nehme nicht an, er wäre genau in diesen Moment aufgewacht. Also, rechne ich einige Minuten dazu. Dann, tue ich so, als würde ich langsam aufwachen, und zwar wirklich langsam, denn Michael wachte ja aus einem künstlichen Schlaf auf. Nach meiner Berechnung, sind etwa 5 Minuten bereits verstrichen. Was passierte dann? Ich sehe auf die Uhr und bin frustriert, nur etwa eine Stunde geschlafen zu haben. Ich will weiter schlafen, kann aber nicht. Wieviel Zeit ist vergangen, während Michael sich darüber genervt hat, nicht schlafen zu können? Noch mal einige Minuten?


Eine Frage hätte ich noch: warum hat Dr. Murray Michael allein gelassen, während er das Badezimmer aufsuchte? Das Haus von Michael Jackson war doch voll belegt mit Personal, warum konnte niemand auf ihn in dieser Zeit aufpassen? Wo waren seine Bodyguards?


Wie dem auch sei, ich will jetzt schlafen und werde versuchen mir "eine Injektion" selber zu geben. Ich nehme das Fläschchen vom Nachtisch. Aber ich muss zuerst die Injektion zubereiten. Also fülle ich das Wasser in die Spritze. Woher soll ich wissen, wieviel davon in die Spritze gehört? Kannte Michael die Dosierung? War er so am Ende, dass er irgendeine beliebige Menge Propofol in sich spritzte?


Gut, es ist jetzt etwas Wasser in meiner Kinderspritze. Nun muss ich mich aufsetzen, denn laut Autopsiebericht hatte Michael einen Katheter in seinem Bein. Was bei mir wieder eine Frage weckt: welcher Tänzer, der sich auf seine Konzerte zubereitet, würde sich einen Zugang in seine Beine legen lassen? Warum nicht am Arm?


Jetzt kommt der Hammer. Nehmen wir an, ich habe mir die Injektion gespritzt, was mache ich mit der Spritze? Das Narkosemittel wirkt so schnell, also muss ich entweder die Spritze auf den Boden oder auf das Bett fallen lassen, oder was noch wahrscheinlicher wäre, ich verliere mein Bewusstsein mit der Spritze in der Hand. Wäre es so, hätte Dr. Murray Michael die Spritze sicherlich nicht aus der Hand genommen, weil sie ihn entlasten würde. Die andere Möglichkeit wäre, während Dr. Murray auf der Toilette sass, ist jemand anderer ins Zimmer gegangen, um die tödliche Injektion zu verabreichen. Die dritte Möglichkeit gibt es auch. Wie wir vor einigen Tagen gelesen haben, lebt Michael in Indien, und das Ganze ist ein gut inszeniertes Märchen.


Was davon auch stimmen oder nicht stimmen mag, der Richter konnte gestern gar keine Entscheidung treffen, weil ganz einfach jegliche Beweise fehlen. Und in Juni wird es kaum anders sein.





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