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8/15/2010

Konversationen mit Michael Jackson



 
SB: Fühlst du dich immer noch einsam?
MJ: Nicht annähernd wie früher. Nein.
SB: Klar, du hast deine Kinder, das macht sehr grossen Unterschied. Aber da ist ein Teil ins uns, der nicht nur ein Elternteil ist. Da ist etwas in uns, was andere Formen von Anregung braucht.
MJ: Welche Art von Anregung?
SB: Jemand, dem man sein Herz ausschütten kann, und zwar auf der emotionalen Ebene, die weder Prince noch Paris verstehen können.
MJ: Hmmm. Freunde und bestimmte Menschen, denen du vertrauen kannst. Elisabeth (Taylor) oder wer noch... Mac (Macauly Culkin), Shirley Temple (Black), Menschen die da waren.
SB: Also das sind alles Menschen, die für dich da waren, alle diese Kinder-Stars?
MJ: Man sagt, " Yeah, ich weiss was du meinst", aber man weiss nicht, was du meinst. Man versucht mit dir bloss einverstanden zu sein.
SB: Hast du mit Freunden, welche auch Kinder-Stars waren, über die persönlichen Dinge gesprochen? Oder brauchst du nicht zu sagen " bist du einer von denen, die es verstehen?"
MJ: Weisst du, es ist wie Telepathie. Ich wünschte, du könntest Shirley Temple und mich sehen.
SB: Bist du noch im Kontakt mit ihr?
MJ: Ich musste sie wieder anrufen. Ich bedankte mich bei ihr und sie fragte "Warum?" und ich sagte "Für alles, was du jemals für mich getan hast."
SB: Denkst du, du wirst jemals ihr ein Song widmen?
MJ: Ich würde es liebend gern.
SB: Also Macaulay Culkin muss nicht zu dir sagen " Ich war vor der Kamera und es passierte das mit meinem Vater." Du musst niemals solche Gespräche führen?
MJ: Oh je. Es gibt diese bezaubernde, süsse kleine Seele, Macaulay Culkin,er ist wie ein Baby, das sich wundert " Wie bin ich in das alles hineingeraten? Ich wurde nie gefragt, ob ich ein Schauspieler sein will." Er wollte immer raus. Du müsstest diese Energie sehen, wenn er mit seinem Vater streitet, es weint alles in ihm, und das ist es was passiert, weiss du. Oh, aber ich sah mich selbst ihn ihm. (Michael schreit) "Mac steig ein hier!" das Geschrei...
SB: Also das erinnerte dich daran, was du durchmachen musstest? Er traf die gleiche Wahl wie du. Er hielt sich an seiner Kindheit solange es nur ging. Aber da gibt es noch andere Kinder-Stars, die das nicht taten, so wie Brooke Shields, mit der du mal sehr nahe warst. Was ist mit so jemand wie Brooke Shields, die für die Welt nicht so aussieht, als würde sie sich für ihre Kindheit entscheiden, sie versucht nicht ihre Kindheit wieder zu entdecken. Denkst du, es hat einen bestimmten Preis? Denkst du, dass Maccaulay Culkin und du und die anderen können glücklicher sein, wenn ihr versteht, was ihr vermisst und zu kompensieren versucht?
MJ: Weisst du, ich verstehe mich mit manchen Menschen, und mit manchen Menschen verstehe ich mich nicht. Sie fing als Modell an, also war es nicht so, dass sie den ganzen Tag vor der Kamera stehen musste, jeden Tag. Sie war kein Kinostar, bis sie machte, ich glaube das war Pretty Baby, und sie spielte eine Prostituierte im Alter von... Ich glaube es fing für sie so mit zwölf an. Da waren eine Menge Fotografen, also das war nicht ganz so wie das, war wir machten, den ganzen Tag, von früh bis spät. Ich denke, es beeinflusst die Menschen auf verschiedene Weise, aber es ist alles dasselbe. Sie ist sehr süss, klug. Sie ist kein Hohlkopf. Sie ist wirklich klug. Viele Menschen denken, dass wenn jemand ist schön, dann ist er ein Hohlkopf. Sie ist sehr klug.
SB: Mit welchen Kinder-Stars warst du noch eng befreundet?
MJ: Nicht viele von ihnen sind noch da. Das ist es, was Angst macht. Die meisten von ihnen haben sich selbst zerstört.
SB: Im Alter von 13 wurdest du zu einer Zeichentrickfilm – Figur. War das schwer zu verarbeiten?
MJ: Ich wachte jeden Samstag früh auf. Ich konnte nicht erwarten...
SB: The Jacksons zu sehen?
MJ: "The Jacksons 5"- Zeichentrickfilm zu sehen. Ich fühlte mich so geehrt, dass man über mich ein Zeichentrickfilm gemacht hat. Ich war so glücklich, du hast keine Ahnung. Wir mussten nichts machen. Es war die Stimme von irgendjemand anderen. Sie haben uns nur zu Animations-Figuren gemacht und haben die Songs benutzt, die wir bereits aufgenommen haben, und die Serie wurde viele viele Jahre gesendet. Ich erinnere mich, ich war in Brunei im Krankenhaus, als ich die Show für den Sultan machte. Es war das wunderschönste Krankenhaus, das ich jemals in meinem Leben gesehen habe, und ich liege auf meinem Bett und da ist unser Zeichentrickfilm im Fernseher und ich konnte es nicht glauben. Sie zeigen es die ganze Zeit.
SB: Ist das etwas, was du am meisten magst?
MJ: Oh, ich liebe es.
SB: Hast du dich dadurch mit allen Kindern der Welt mehr verbunden gefühlt? Weil du wusstest, dass die meisten Kinder es sehen wollen, stimmt?
MJ: Ich liebte es. Es versetzte mich in eine andere Welt. Es war wie " Gott, ich bin in einer anderen Welt". Ich fühlte mich besonders. Ich denke, ich fühlte mich dabei mehr als jemand besonders, als bei den Aufnahmen eines Hits oder bei Konzerten oder allen anderen Dingen.
SB: Du bekamst mehr Aufmerksamkeit als deine fünf Brüder. Du wurdest ein Star, bevor du dich von ihnen als Solo-Künstler abgelöst hattest. War es schwer für deine Brüder damit umzugehen? War das schwer für dich? War da ein Analog zu der Bibel-Geschichte über Joseph, der mehr Aufmerksamkeit als seine Brüder bekam?
MJ: So etwas kam mir nicht mal in den Sinn, und ich habe längere Zeit nichts gemerkt, bis die Situation sich später offenbarte. Meine Mutter sah es, aber sie wollte mich nicht darauf aufmerksam machen. Aber ich denke, die Ehefrauen müssen das aufgehetzt haben. Das war es, was uns als Gruppe auseinander gebracht hat. Die Ehefrauen waren es, die Beatles auseinander gebracht haben. Sie waren es, die all die grossen Taten verhinderten. Es läuft so: die Ehefrau sagt zu einem der Mitglieder: "Du bist ein Star. Er braucht dich. Du brauchst ihn nicht." Dann kommt er am nächsten Tag voll mit seinem Grössenwahn überladen zur Arbeit, und sie fangen an zu kämpfen. Und das ist es, was mit mir und meinen Brüder passiert ist.
SB: War es das, was dich von der Ehe abgehalten hat?
MJ: Das hat es wirklich. Ich sagte " Ich will so etwas nicht." Ich sagte "Ich werde nicht heiraten". Das sagte ich Jahre lang.
SB: Konntest du zu deinen Brüder nicht sagen, " Schaut, was mit uns passiert?" Konntest du es stoppen? Sie heirateten früh. Sie müssen sich ebenso einsam gefühlt haben.
MJ: Sie heirateten früh, um von dem Vater fortzulaufen. Wir haben sie angefleht, nicht zu heiraten, doch sie taten es.
SB: Warum bist du zuhause geblieben?
MJ: Ich war auf dem Höhepunkt meiner Arbeit an Thriller. Ich dachte, ich wäre immer noch ein kleines Kind. Es war noch nicht die richtige Zeit für mich, zu gehen. Ich war immer noch ein Junge. Es war noch nicht die Zeit für mich, das zuhause zu verlassen. Ich fühlte das wirklich so.
SB: Aber du hattest immer noch Angst von deinem Vater?
MJ: Er war nicht mehr mein Manager zu dieser Zeit, aber er kriegte eine königliche Abfindung. Er war ein wenig ruhiger und er war stolz auf mich. Aber er hätte es niemals zugegeben.
SB: Wolltest du das von ihm hören?
MJ: Ich brauchte es.
SB: Mehr als von jemand anderen auf der ganzen Welt?
MJ: Ja.
SB: Denkt du, dass er weiss, dass du der grösste Weltstar bist oder glaubst du, er denkt, du hast es nicht geschafft?
MJ: Er weiss es, aber es ist schwer für ihn ein Kompliment zu machen, und das ist es was mich dazu gebracht hat, so ein Perfektionist zu werden, nur um ihm zu imponieren. Wenn er im Publikum sass, dann machte er so ein Gesicht (macht eine Grimasse). Und ich dachte: " Ich darf es nicht vermasseln, er würde uns umbringen." Alle klatschen Beifall aber er tat so als ob " wir werden dich verprügeln. Vermassele es nicht". Und ich fühlte mich wie: "Gott, ich bin in Schwierigkeiten nach der Show".
SB: Gäbe es zwei Motivations-Kräfte im Leben -Angst und Liebe, könntest du es weiter bringen, wenn diene Motivation die Liebe wäre? Wenn dein Vater gesagt hätte, " Michael, ich werde dich auf jeden Fall lieben, egal ob du es schaffen kannst." Sicher, du kannst jetzt über die Angst klagen, die dein Vater dir einflösste. Aber das Problem damit ist, du wurdest der grösste Star der Welt. Also vielleicht ist die Angst eine bessere Motivation als die Liebe. Sei sicher, ich denke nicht so. Aber zeigt dein Beispiel nicht, dass das der Wahrheit entspricht?
MJ: Ich denke, es ist die Balance. War es wert, die Liebe aufzugeben, die ich von ihm bekommen könnte, diese Kameradschaft spüren könnte, wenn wir uns in die Augen sehen oder beim spazierengehen im Park die Hände halten würden? Ich denke nicht, dass es wert war, das alles aufzugeben. Es tut mir Leid. So etwas ist Goldwert.
SB: Wenn deine Karriere jetzt zu Schaden kommt, weil du ein so toller Vater bist, wärst du bereit das zu akzeptieren?
MJ: Nein, ich bin nicht bereit. Ich kann beides. Ich fühle, ich muss es.
SB: Du fühlst, Gott gab dir dieses Potential, dieses Geschenk, und du musst damit etwas machen?
MJ: Ich muss.

 (Direkt übersetzt aus "Michael Jackson Tapes")

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