Der Prozess gegen Michael Jackson wurde auf den 14. Februar vertagt. Die Zyniker behaupteten, der Prozess wurde von Michael Jackson künstlich verzögert. Doch der Grund für die Vertagung war der Todesfall in der Familie des Hauptverteidigers Thomas Mesereau.
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Gleichzeitig wurde bekannt, dass Jackson seine Ex-Frau Debbie Rowe vertraglich zum Stillschweigen über sein Sexualverhalten, seine Drogenabhängigkeit, seine Vaterschaft und seinen Geisteszustand verpflichtet hatte. Ausserdem wurde im Internet der Vertrag über Scheidungsabkommen veröffentlicht, wo stand, dass die Mutter von Jacksons Sohn Prince Michael und Tochter Paris auf das Sorgerecht sowie jeden direkten Kontakt zu den Kindern verzichtet. Kontaktaufnahmen seien nur gestattet, um Reisen zu arrangieren, erlaubt seien zudem Weihnachts- und Geburtstagskarten und Briefe. Diese Informationen wurden bekannt, weil die Anwältin von Debbie Rowe eine Sorgerechtsklage bei Gericht einreichte. Wegen den Anschuldigungen hielt Rowe es für notwendig, das Sorgerecht für die Kinder für sich zu beanspruchen.
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Der Prozess hatte noch nicht wirklich angefangen, es sollten erst die 12 Geschworenen aus 250 Personen ausgewählt werden, doch auf dem Weg zum Gericht klagte Michael plötzlich, er fühle sich sehr schlecht. Umgehend wurde er in das nächstgelegene Krankenhaus gefahren. Der Nachrichtensender CNN berichtete, Jackson sei an einer Grippe erkrankt.
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Trotz allen Verschwiegenheitsauflagen veröffentlichte Richter Melville einen siebenseitigen Fragebogen für potenzielle Geschworene. Darin werden sie unter anderem gefragt, ob sie den Popstar persönlich kennen und ob ihnen jemals "unangebrachtes sexuelles Verhalten" vorgeworfen worden sei. Die Jury-Kandidaten mussten angeben, ob sie schon einmal auf Jacksons Neverland-Ranch zu Besuch waren und wie genau sie die bisherige Berichterstattung über den Fall verfolgt haben. Eine Frage dreht sich auch um frühere Missbrauchsvorwürfe, die 1993 gegen Jackson erhoben worden waren. (Quelle: stern.de)
Über die Geschworenen haben sich die Verteidiger und Staatsanwälte überraschend schnell geeinigt: sieben Weisse, vier Latinos und ein Asiate, vier Männer und acht Frauen im Alter von 20 bis 79 Jahren.
Richter Rodney Melville gab bei Wiederaufnahme der Beratungen am Dienstag bekannt, dass die Zeugenliste der Verteidigung erneut erweitert wurde. Sie führt jetzt auch den Schauspieler Eddie Murphy, den früheren Kinderfilmstar Macaulay Culkin und Soul-Sänger Smokey Robinson auf. Zuvor waren bereits Prominente wie Kobe Bryant, Elizabeth Taylor und Diana Ross benannt worden. ( Quelle: nzz.ch)
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Über tausend Journalisten wollten sich akkreditieren lassen und rangten um die wenigen Sitzplätze im Gerichtssaal. Entsprechend waren alle Gästezimmer in der näheren Umgebung längstens ausgebucht. Jede Dachterrasse, jeder Balkon, jedes Fenster mit Blick auf den Haupteingang und die Seitentüren des Gerichtsgebäudes waren von den Kameraleuten in Beschlag genommen worden.
Weil die Verhandlung nicht gefilmt werden durfte, liess der US-Sender Sky News die Verhandlung von Schauspielern nachstellen. Der Musiksender Viva sicherte sich die deutschen Fernsehrechte für die jeweils halbstündige Jackson-Prozess-Show. Die Originalversion wurde mit deutschen Untertiteln versehen und fasste jeweils die Ereignisse des Vortages zusammen.
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In einem Interview sagte Michael Jackson: "Andere Männer haben ihre Ferraris und ihre Flugzeuge oder Hubschrauber oder womit sonst sie Glückseligkeit finden. Ich finde Glückseligkeit, indem ich Gebe und Teile und einfach unschuldigen Spass habe." Sehr viele Medienberichte über ihn seien frei erfunden. Seine Position als Prominenter habe ihn zur Zielscheibe gemacht. "Je grösser der Star, desto grösser das Angriffsziel." (Quelle: news.at)
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